Die Natriumkonzentration im Urin hängt stark von der Ausscheidungsmenge ab, ist daher oft wenig aussagefähig. Bezieht man hingegen die Natriumausscheidung auf die Ausscheidung von Kreatinin, so ist dieser Wert (sog. fraktionelle Natriumexkretion; FeNa) von der Urinmenge weitgehend unabhängig.
Beim Nierengesunden hängt die fraktionelle Natrium-Ausscheidung im wesentlichen von der Natriumaufnahme ab und beträgt bei mässiger Salzdiät weniger als 1%.
Die Bestimmung der fraktionellen Natriumausscheidung erlaubt eine Differenzierung zwischen prärenalen und intra-/postrenalen Ursachen eines akuten Nierenversagens. Bei prärenalen Ursachen (renale Minderperfusion mit Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems) ist die fraktionelle Ausscheidung aufgrund der vermehrten Rückresorption von Natrium < 1 % während sie bei intrarenalen (akute Tubulusnekrose; interstitielle Nephritis, Glomerulonephritis) und postrenalen Ursachen (Harnsteine, Entzündungen, Karzinome) > 2 (3) % beträgt.
Hinweis: Unter Diuretikagabe und kurz nach deren Absetzen ist die Bewertung der fraktionellen Natrium-Ausscheidung nicht möglich.
Laborparameter | Normal | prärenal | intrinsisch | postrenal |
FENa (%) | 1-3 | <1 | >3 | >3 |
Natrium im Urin (mmol/l) | 40-80 | <20 | >30 | >40 |
Osmolalität im Urin (mosm/kg) | 90-900 | >500 | <350 | <450 |
© für diese Zusammenstellung: Labor Dr. Limbach & Kollegen, Heidelberg 2018