Pertussis

Klinik und Diagnostik des Keuchhustens

Der hochkontagiöse Keuchhusten (Pertussis) wird primär durch Tröpfchen übertragen. Nach einer Inkubationszeit von 7–20 Tagen verläuft die typische Erstinfektion bei Ungeimpften in drei Phasen: Stadium catarrhale in den ersten beiden Wochen, Stadium convulsivum in den Wochen 3–8 und Stadium decrementi ab Woche 9. Bei Jugendlichen und Erwachsenen und auch bei Kindern mit länger zurückliegender oder unvollständiger Impfung verläuft Pertussis oftmals lediglich als lang dauernder Husten ohne die klassischen Begleitsymptome, wie z. B. anfallsartiger Husten, inspiratorischer Stridor oder Erbrechen. Auch B. parapertussis kann eine pertussisähnliche, jedoch meist mildere Symptomatik von kürzerer Dauer hervorrufen.

Labordiagnostik

Da die Serologie in den ersten 2–3 Erkrankungswochen für den Bordetellen-Nachweis nur eine eingeschränkte Aussagekraft hat, wird in diesem Erkrankungszeitraum die PCR von (tiefen) Nasopharyngealabstrichen empfohlen. Die PCR kann sowohl B. pertussis als auch B. parapertussis nachweisen. Ab der 3. Krankheitswoche werden serologische Verfahren empfohlen, da vom Körper ab diesem Zeitpunkt messbare Antikörper gebildet werden. Für die Diagnostik einer B. pertussis-Infektion werden hochspezifische ELISA-Tests zum Nachweis von Anti-Pertussistoxin (PT) eingesetzt. Anti-PT-IgG-Werte von ≥ 100 IU/ml weisen mit großer Sicherheit auf einen kürzlichen Kontakt mit B. pertussis oder eine kürzlich erfolgte Impfung hin. Werte zwischen 40 und 100 IU/ml können auf eine kürzliche oder bereits abgelaufene Infektion hindeuten, müssen aber weiter abgeklärt werden. Dies erfolgt im Labor mittels IgA-ELISA und/oder Immunoblot (Zwei-Stufen-Diagnostik). Darüber hinaus kann die Untersuchung eines Zweitserums sinnvoll sein. Beweisend für eine kürzliche Pertussis-Infektion ist ein signifikanter Anstieg (≥ 100 %) oder Abfall (≥ 50 %) von Anti-PT-IgG innerhalb von 2–6 Wochen.

Labordiagnostik und klinische Stadien im zeitlichen Verlauf der Infektion

Das Wichtigste auf einen Blick

Bei Jugendlichen und Erwachsenen und auch bei Kindern mit länger zurückliegender oder unvollständiger Impfung verläuft Pertussis oftmals als lang dauernder Husten ohne die klassischen Begleitsymptome, wie z. B. anfallsartiger Husten, inspirato­rischer Stridor oder Erbrechen. Auch B. parapertussis kann eine pertussisähnliche, jedoch meist mildere Symptomatik von kürzerer Dauer hervorrufen. Die Pertussis-Infektion hinterlässt keine anhaltende Immunität, eine Reinfektion ist nach 5–10 Jahren möglich.

  • Im Erkrankungszeitraum der ersten 2–3 Wochen wird die PCR von (tiefen) Nasopharyn- gealabstrichen empfohlen (Untersuchung auf Bordetella-pertussis/parapertussis-DNA).
  • Ab der dritten Krankheitswoche werden serologische Verfahren empfohlen, da vom Körper dann messbare Antikörper gebildet werden.

Arztinformationen

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